Schwieriger Neuanfang

Nach dem Abstieg läuft beim »SV Tasmania« vieles noch nicht rund

Nach dem »Abenteuer« in der viertklassigen Regionalliga Nordost – das mit einem unerwartet guten Start begonnen und schließlich mit einem langen Absturz endete – ist der »SV Tasmania« also wieder zurück in der NOFV-Oberliga Nord. Dabei war von vornherein klar, dass der Absteiger nicht automatisch als Favorit auf Platz eins und den Wiederaufstieg anzusehen war und das aus verschiedenen Gründen.

Früh auf der Verliererstraße.Foto: Hagen Nickelé

Bei der Auflistung von Zu- und Abgängen ist etwa zu erkennen, dass der Kader an Qualität und Erfahrung verloren hat. Dazu wurde noch in der Vorbereitung der Trainer gewechselt – Thomas Franke hatte vergangene Spielzeit noch den »geordneten Abstieg« als Nachfolger von Abu Njie begleitet und sollte auch den Neuaufbau in Angriff nehmen. Letztlich wurde man sich über die Konditionen dann aber doch nicht einig – so übernahm Knall auf Fall der eigentlich als Co-Trainer vorgesehene Damir Bektic. Der 25-Jährige spielte zuletzt für die Neuköllner, musste seine Laufbahn wegen wiederholter Verletzungen aber beenden. Nun muss fehlende Erfahrung nicht immer ein Nachteil sein – die fehlende Lizenz bei einem Trainer ist es aber schon. Da der frühere Juniorennationalspieler nicht über den für die Oberliga erforderlichen Schein verfügt, musste ein Konstrukt mit dem Inhaber einer gültigen Lizenz und dem trotzdem weiterhin verantwortlichen Bektic improvisiert werden. Neben den Baustellen auf dem Transfermarkt also eine weitere, die sich bis in die Saison hineinzieht.
Am ersten Spieltag schien dabei noch im doppelten Sinn die Sonne im Werner-Seelenbinder-Sportpark: Nach fast zwei Jahren ohne Pflichtspiel in der eigentlichen sportlichen Heimat (in der Regionalliga musste man nach Lichterfelde ausweichen) wurde der »RSV Eintracht« mit 2:1 besiegt. Aufmerksamen Beobachtern entging allerdings nicht, dass der Erfolg durchaus mit etwas Glück gegen einen nicht besonders starken Gegner gelungen war. Die kalte Dusche sollte folgen: Bei Aufsteiger »Dynamo Schwerin« verlor man aufgrund eigener Unzulänglichkeiten 3:4 (und lag dabei schon 1:4 zurück). Und auch bei »Blau-Weiß 90« gab es eine – diesmal nicht ganz so überraschende – 1:3-Niederlage. Die Tatsache, dass die Oberliga nach dieser Saison verkleinert werden soll und deswegen mehr Teams absteigen müssen, sorgt bei »nervöseren« Tasmania-Fans schon frühzeitig für Kopfzerbrechen. Im September gibt es dazu nur ein Ligaspiel zuhause (am 17.09. gegen Neuruppin), aber drei auswärts (am 11.09. bei Makkabi wenigstens innerhalb Berlins) – im Berlin-Pokal erwischte man dazu mit den »Reinickendorfer Füchsen« (02.09., Wackerplatz) eines der schwierigeren Lose.

Hagen Nickelé